Der Geschäftsbericht von Boehringer Ingelheim für 2021 ist mit Rekorden gespickt. Insbesondere im Forschungsbereich stellen die 4,1 Mrd. Euro ein neues Allzeithoch dar. Doch man will sich darauf nicht ausruhen. Die Geschäftsleitung verkündet eine weitere Forschungsoffensive mit 25 Mrd. Euro in den nächsten fünf Jahren sowie zusätzlichen rund 7 Mrd. Euro, die in die Produktionskapazitäten gesteckt werden sollen.

Die Vigeneron GmbH, ein Gentherapie-Unternehmen in Martinsried, gab eine strategische Kooperations- und Optionsvereinbarung mit Regeneron Pharmaceuticals Inc. (Regeneron) bekannt. Ziel ist die Entwicklung und Vermarktung eines Gentherapieprodukts auf der Basis von Vigenerons neuartigen rekombinanten adeno-assoziierten Virusvektoren (vgAAVs) zur Behandlung einer erblichen Netzhauterkrankung (IRD).

Kern der Umstrukturierung ist die Zusammenlegung der Bereiche Pharmazeutika und Onkologie zu einer Einheit, die den Namen Innovative Medicines Group trägt. Diese Gruppe wird ihrerseits in zwei regionale Abteilungen aufgesplittet, die sich jeweils auf den US-Markt und das internationale Geschäft konzentrieren. Marie-France Tschudin gibt ihren alten Titel als Leiterin von Novartis Pharmaceuticals ab, wird Präsidentin von Innovative Medicines International und nennt sich dort Chief Commercial Officer.

Im Zusammenhang mit dem ersten eigenen Breakthrough-Innovation-Forum gab Bayer am Freitag bekannt, dass die Investitionen in seine Impact-Investment-Einheit ‚Leaps by Bayer‘ mit einer Finanzierung von mehr als 1,3 Milliarden Euro bis Ende 2024 ausgebaut werden.

Startschuss für den Forschungsverbund „Modellregion Bioökonomie im Rheinischen Revier“ mit einer Förderung von rund 72 Mio. Euro. Mit dieser ersten Förderphase sollen in der „Modellregion“ beispielhafte Kooperationsprojekte angeschoben und entwickelt werden, die die biologische Transformation weg von der Kohle im Rheinischen Revier vorantreiben sollen.

Österreich installiert ein neues 50 Mio. Euro schweres Förderprogramm für die "Attraktivitätssteigerung" als Pharma- und Life-Science-Standort. In dem Programm können auch klinische Studien eine Förderung erhalten.

Die Geschäftszahlen der Mainzer Impfstoff-Entwickler um Özlem Türeci und Ugur Sahin boten den erwarteten Knalleffekt: rund 10 Mrd. Euro Gewinn bei über 19 Mrd. Euro Umsatz katapultieren das Unternehmen in zwölf Monaten auf das 680-Fache, was noch 2020 zu bilanzieren war. Nun sollen Aktien zurückgekauft und Milliarden in die Forschung gesteckt werden.

Die Martinsrieder Formycon AG hat in einem auf den ersten Blick hochkomplexen Share-Deal die Anteilseignerschaft an der Produktpipeline neu sortiert. In diesem Zuge wird die Beteiligungsgesellschaft Athos KG des Strüngmann Family Offices mit rund 26% größter Einzelaktionär von Formycon.

Die 2016 gegründete Tolerogenixx stammt aus dem Bereich Nephrologie der Universitätsmedizin Heidelberg und widmet sich der verbesserten Akzeptanz von Fremdgewebe bei Patienten, die ein Nierentransplantat erhalten. Eine Phase I-Studie hatte die Fachwelt 2020 aufhorchen lassen, nun erhält die klinische Entwicklung einen erneuten Schub, denn eine Phase II-Studie wurde genehmigt.

Österreichische Medien wie Kurier und ORF berichten bereits von der "größten Firmeninvestition in der Geschichte Niederösterreichs". In Bruck am Flüsschen Leitha soll eine Pharmaproduktion für über eine Milliarde Euro hochgezogen werden, BioNex heißt das Projekt, die Landespolitik freut sich, das Pharmaunternehmen will sich erst Ende der Woche genauer offiziell dazu äußern.